Helmut Siesser "Die Stuttgarter Schulstraße mit neuem Rathaus" Öl auf Hartfaser, 1963
€3.300,00
Beschreibung
HELMUT SIESSER
(*geboren am 3. April 1926 in Stuttgart, gestorben am 20. Februar 1995 in Algeciras/Spanien)
DIE STUTTGARTER SCHULSTRASSE MIT NEUEM RATHAUS
Öl auf Hartfaserplatte
Signatur im rechten unteren Bildrand
Entstehungsjahr lt. Signatur 1963
Bildmaß ohne Rahmen: 100 x 75cm
Bildmaß mit Rahmen 114 x 89cm
Rahmen: Fichte verzinkt; Gipsgrundierung; in 2 verschiedenen Grautönen lackiert
doppelt abgesetzt mit Leinenapplikation
Widmung auf der Rückseite
Das Bild selbst befindet sich in einem außergewöhnlich guten Zustand. Keine Beschädigungen, Farbverluste oder Ähnliches.
Der Original Rahmen aus der Entstehungszeit des Bildes zeigt minimale Gebrauchssspuren.
Helmut Siesser
wurde am 3. April 1926 als erstes von zwei Kindern in eine gutbürgerliche Stuttgarter Familie hineingeboren. Direkt nach dem Abitur 1944 wurde er eingezogen und an die Westfront in Frankreich abkommandiert. Im Winter 1944/45 erlitt er schwere Erfrierungen, welche ihn zu einem fast zweijährigen Krankenhausaufenthalt zwangen. Hier fand er auch zur Malerei.
Zwischen 1946 bis 1950 besuchte er nach der Freien Kunstschule in Stuttgart (gegründet von Adolf Hölzel) die Staatliche Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart. In dieser war er Schüler der Professoren Gerhard Gollwitzer und Willi Baumeister, welcher aufs Engste mit der Moderne zu verbinden ist. Er nahm am Ersten Deutschen Herbstsalon in der Berliner Galerie Der Sturm teil, war Zeitgenosse und Begleiter von z. B. Franz Marc, Paul Klee, Oskar Kokoschka oder Adolf Loos und prägte als Lehrer an der Stuttgarter Kunstakademie Künstler wie Klaus Bendixen, Antonio Máro oder Luise Richter.
Der Durchbruch zu einem eigenen unverwechselbaren Stil gelang ihm auf seinen ausgedehnten Studienreisen, die er innerhalb Europas und Nordafrikas unternahm. Das Ergebnis waren Landschafts- und Stadtkompositionen, deren Bildarchitektur seine enorme Form- und Farbsicherheit erkennen lassen.
1951 war er erstmals in Algeciras, einer kleinen Hafenstadt an der Strasse von Gibraltar, die 10 Jahre später neben Stuttgart zu seiner zweiten Heimat werden sollte. Mit seiner Frau Dojo Siesser, geborene Goebels, Schauspielerin, Moderatorin und Auslandskorrespondentin des Süddeutschen Rundfunks, und Sohn Ivo zog man in das selbstentworfene Haus und Atelier. Mit seiner Kunst und Lebensart erwarb er sich Sympathie und Anerkennung der Stadt Algeciras. Er wirkte über Jahre hinweg aktiv im Kulturleben der Stadt mit. Über 20 individuelle Ausstellungen, diverse Wandgestaltungen und ein der Stadt geschenkter Brunnen erinnern daran.
Wichtige Einzel-Ausstellungen in Stuttgart, Düsseldorf, München, London, Stockholm, Göteborg, Barcelona, Madrid, Algeciras, Tanger, Gibraltar, Houston und New York.
Völlig unerwartet verstarb Helmut Siesser am 20. Februar 1995 in seinem Haus in Südspanien an einem Herzschlag. Bereits kurz nach seinem Tod würdigte man ihn dort mit einer eigenen Straße, der Calle Helmut Siesser.